Schluß damit!

Eigentlich war es ja weder lang noch viel: Ziemlich genau vor einem Jahr haben wir also beschlossen, ein Haus zu kaufen, damit wir endlich zusammen ziehen können. Und eigentlich haben wir auch nur 5 Häuser angesehen. Alles nicht viel, wenn man bedenkt, dass wir in der Zwischenzeit mit Menschen gesprochen haben, die 3 Jahre lang sich so viele Häuser angeschaut haben, dass es 4 Ordner füllte. Und doch müssen wir heute sagen: ES REICHT!

Wir wollen nicht mehr bei fremden Menschen durch dreckige und skuril eingerichtete Wohnzimmer laufen und uns mit Gewalt ein behagliches Zuhause vorstellen. Wir wollen auch nicht mehr irgendwelches Makler-Geschwafel ertragen müssen, in dem uns ein feuchter, kleiner Kellerraum als zukünftige Wellness-Oase versprochen wird. Und die handausgewürfelten Immobilienpreise in der Region haben wir endgültig satt!

Und deswegen haben wir heute Mittag zu viert beschlossen: Wir lesen keine Immobilienanzeigen! Wir schreiben auch keine Makler mehr an! Und wir schauen unterwegs auch nicht mehr nach leerstehenden Häusern! Oder kurz: WIR MACHEN SCHLUSS MIT DER SUCHEREI!

Gut, dieser folgenreiche Entschluss war nicht das einzige was an diesem Tag passiert ist. Vorher waren wir noch bei unserem zweiten Notartermin. Ich berichete ja, das wir am 31.03.2010 ein Date mit Dr. Veith haben werden. Dieser fand auch statt, war aber so merkwürdig, dass ich erstmal nichts schreiben konnte, das musste sich erst mal setzen. Und sicherlich hätte ich in meinen Ausführungen auch die gute Erziehung vergessen, was weitere Verhandlungen eventuell erschwert hätte – wir sind hier ja nicht ganz unöffentlich.

Aber von vorne: Am besagten ersten Termin kamen die zwei Verkäuferparteien, die Maklerin und wir beim Notar zusammen. Allerdings kamen wir hier in 2 Stunden nur bis Seite 8 des 22-seitigen Vertrages. Hier ging es nun um das Mietverhältnis der oberen (also zukünftig Ingos und Tophers) Wohnung. Die Eingentümerin ging davon aus, dass sie dieses einfach zum 31.07.2010 kündigen könne, auch wenn sie nach Aussagen der betroffenen Personen sowohl von der Maklerin als auch vom Notar im Vorfeld darauf hingewiesen wurde, dass der Verkauf keinen Kündigungsgrund darstellt. Und auch wenn hier immer wieder das Argument „Die werden keine Schwierigkeiten machen“ kam, war uns das zu unsicher, dass die Mieter im Endeffekt nicht ausziehen und wir dann nicht in unser Haus einziehen können. So also verhandelten wir hin uns her, Dr. Veith zeigte zu jeder vertraglichen Option die Worst-Case-Konsequenzen auf und dann hat man sich noch in Kleingruppen in Nebenräumen beraten (Ja, das hatte schon viel on einem schlechten Hollywood-Gerichtsdrama der ausgehenden 70er Jahre). Im Endeffekt gingen wir auseinander, ohne das es zu einem Vertrag kam und die eine Verkäuferpartei hatte die Hausaufgabe, einen Aufhebungsvertrag mit den Mietern zu machen.

Das bemerkenswerte an der Geschichte ist eigentlich, dass die betreffende Verkäuferpartei auch noch anwaltlich beraten war – ich hoffe zutiefst, dass Frau Anwältin uns nicht irgendwann als Pflichtverteidigerin zu Seite gestellt wird, wenn wir durch ungeschickte Verwicklungen eines Massenmordes bezichtigt werden.

Zumindest war nun große Hysterie angesagt:

  • Die beste Maklerin von allen war voller Sorge, dass wir jetzt abspringen – ähnliches ist ihr anscheinend schonmal passiert
  • Die zweite Verkäuferpartei war ziemlich angenervt, dass nun der Verkauf noch nicht übern Tisch war – und das wo die beiden Parteien sich sowieso nicht grün sind
  • Die erste Verkäuferpartei war anscheinend irritiert das wir nicht alles mit einem „wird schon“ mit uns machen lassen und hatte nun auch Sorge, dass wir nicht kaufen
  • Der Notar war angepisst, dass sowas Anwalt sein darf

Und so bekam alles ein wenig Tempo. Am gleichen Tag bekamen wir noch anrufe, dass die Mieter mit einer Aufhebung einverstanden sind und diese vier Tage später unterschreiben werden. Nun hatten wir ja schon Spaß am Spiel hatten, verlangten wir einen neuen Notartermin nicht vor dem Ablauf der Widerspruchsfrist der Mieter. Und so hatten wir also nun heute unseren entgültigen Termin. Und siehe da, es kann auch schnell gehen. Der gesamte Vertrag wurde noch einmal durchgegangen und dann wurde unterschrieben – recht unspektakulär wie wir fanden: Kein Glockengeläut, dein weißer Rauch, keine Fanfaren, nicht mal ein Herr mit einem Tintentrockenteil, der schräg hinter einem steht.

Aber egal, das wichtige ist, dass Christopher und Ingo nun ab dem 1. August 2010 Großgrundbesitzer sind un ein Haus haben, dass groß genug für die ganze Familie ist ! Endlich Schluß mit der hin- und herfahrerei, vorbei die logistischen Planung, nur weil wir uns am Wochenende mal sehen wollten, nie mehr träumen, wie es sein könnte, sondern einfach so leben, wie wir es uns wünschen!

Ein großartiges Gefühl, wir machen ja keine Top-Ten-Liste der tollen Tage im Leben, aber dieser hätte auf jeden Fall eine Chance auf einen der vorderen Plätze!

Aber genug der Gefühlsduselei, es gibt viel zu tun. Als erstes müssen wir unsere aktuellen Mietverhältnisse kündigen (ENDLICH!) und einen neuen Mitvertrag zu machen (ENDLICH!) und Telefon beantragen und Wandfarben auswählen und Küchen planen und Kisten packen und und und….

Selbstverständlich könnt Ihr uns über diesen Blog bei all dem und vielem mehr begleiten! Es bleibt weiter spannend, aber jetzt ist schon mal klar, dass es ein Happy End geben wird. Und jetzt freut Euch mit uns. Los!

PS: Ihr habts bemerkt, das sieht hier anders aus, aber irgendwie muss ja auch die Homepage merken, dass jetzt alles anders ist 😉

Ein Gedanke zu „Schluß damit!

  1. la laalaaaa laa…WIR haben endlich ein Zuhause:-))

    so…ab August sind alle Makel und Fehler an unserem Haus…unsere….kein Ärger mehr über Vermieter..schön..sehr schön:-))

Da muss ich aber was zu schreiben!