Vollkommen nichtige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Im laufenden Kalenderjahr feiert der Ingo ja Geburtstag (Verrückt!) und dieser ist nach Meinung des Betroffenen irrelevant wie noch nie, nach Meinung aller anderen aber von außerordentlichem Interesse.
Jule, Trauzeugin von Format, nutzte die Gunst der Stunde und machte schon im Frühjahr ein ganz außerordentliches (und wenn wir ehrlich sind wirklich überdimensioniertes) Geschenk: Wie es der Zufall so will, machte sich in diesem Jahr auch eine gewisse Frau Ciccone auf, unter anderem im lieblichen Berlin zu gastieren und an zwei Abenden ein paar Lieder zu trällern. Nun muss man dem breiten Volk natürlich sagen, dass es schon immer im Kopf von Julia und Ingo war, gemeinsam mal zu Madonna wall zu fahren und so nahm das Julchen eine virtuelle Kiste, packte zwei Eintrittskarten rein und legte noch dazu (als wäre dies nicht schon mehr als genug!) einen ebenso virtuellen Hotelzimmerschlüssel im Radisson Blu.
Ende Juni machten wir uns also nun in wilder Vorfreude und mit laut-schiefem Gesang im Auto („Leik a wööhöhöhörtschin“) auf nach Berlin. Da ja nun auch nicht jeder zu der einzig wahren Königin des Pops darf und wir schon Inquisitions-ähnliche Prüfungen am Einlass vermuteten, überprüften wir hier auch gegenseitig unser allumfassendes Wissen (die ersten 10 Sekunden eines Liedes und der Titel musste genannt sein!).
Die Hauptstadt erreicht, bezogen wir erst einmal unser Hotel. Julchen hatte dafür gesorgt, dass das Hotelzimmer direkten Blick auf das monströse Aquarium des Hotels freigibt, damit der Ingo vor dem Einschlafen noch die Fischlein beobachten kann. Gigantisch!
Nach einer kleinen nachmittäglichen Tour durch die Stadt inklusive leichter Stärkung für den Abend ging es also dann zur O2-World, welche diesen Abend die Kathedrale der Musik werden sollte.
Gnä‘ Frau ließ ein wenig auf sich warten (wir werden ja alle nicht jünger), aber wir nutzten die Gunst der Stunde und unterhielten uns ganz vortrefflich mit einem, der über Madonna promovierte (wissenschaftlicher Background kann nie schaden…) und lernten Thorsten kennen, der einen dieser modernen Fotoapparate bei hatte und uns im Nachgang dann auch die Fotos schickte (vielen Dank !!!).
Und was soll man sagen: Weihrauchfässer, Mönche, Priester, ein barocker Kreuzgang und dann erschien uns die Göttin. Nah wie nie sang sie zu uns und verzückte und begeisterte uns.
Nach zweieinhalb Stunden waren wir erhellt und glücklich, tranken uns noch einen und sanken mit nur kurzem Blick auf die Unterwasserwelt platt ins Bettchen. Schwer beeindruckt fuhren wir am Sonntag wieder heim – mit dem Wissen, dass dieser Frau noch lange niemand das Wasser reichen kann!